Konventioneller Wohnraum ist in Städten wie Paris, London oder München für viele unbezahlbar geworden. In der Folge lässt sich derzeit eine Stadtflucht beobachten. Was aber wäre, wenn städtische Restflächen mit Wohnraum besetzt werden könnten? Was ist mit all den Unorten und Nichtorten in unseren Städten, die niemandem zu gehören scheinen oder für die sich niemand interessiert? Haben diese Flächen das Potential, Initialfunke für eine innerstädtische Verdichtung zu werden? Was wäre, wenn Wohnraum so temporär, oder so wandlungsfähig angelegt wäre, dass Arbeiten und Wohnen ein gemeinsames Dach finden könnten? 
Im Semesterprojekt Trans-Form-Home wurden von den Teilnehmern Nischen im städtischen Gefüge gesucht, die mit neuen Strukturen belegt, Wohn- und Arbeitsraum für zwei Protagonist*Innen bieten. (EDa)

„Der Entwurf „trans-form-home: Bolzhaus“ will Möglichkeiten erkunden, die Konkurrenz der Nutzungen in eine Symbiose zu überführen.
Das umkämpfte Grundstück im Münchner Glockenbachviertel sollte bereits vor einigen Jahren mit Wohngebäuden bebaut werden - dies wurde jedoch durch Proteste von Anwohnern und Viertelbegeisterten, die den öffentlichen, soziokulturellen Raum erhalten wollten, verhindert.
Im Münchner Kreativ-Viertel ist nebenan inzwischen ein soziales Wohnprojekt für Geflüchtete, das "Bellevue di Monaco", entstanden. Für Mitarbeiter und Betreuer der Einrichtung sind die Mieten in der Nachbarschaft allerdings keinesfalls erschwinglich und die Anfahrten oftmals lang.
Dieser Zielgruppe widmet sich das trans-form-home:
Eine Wohngemeinschaft für Sozialarbeiter unter dem Bolzplatz. Der entstandene Wohnraum ist ganzjährig nutzbar und kann je nach Saison, Wetter und Event durch hydraulische Stützen und ein bespielbares Faltdach eine erweiternde Transformation erfahren.
Kurzfristige Wohngemeinschaften oder gemeinschaftliche Events können die Interaktion der verschiedenen Nutzergruppen fördern. Ausgehend von einem ON/OFF-Konzept, entsprechend der beiden primären Nutzungen als Wohngemeinschaft/Bolzplatz, erlaubt das trans-form-home dabei weitere verschiedene Konfigurationen, die Mischnutzungen ermöglichen.“ (Elisabeth Maria Brem)